- Taisen Deshimaru (1914-1982)
Sesshin sind Perioden intensiver Zazen-Praxis, die einen oder mehrere Tage, eine Woche oder auch länger dauern können. Das Wort Sesshin bedeutet den wahren Geist berühren, tief vertraut werden mit dem eigenen Körper und Geist, seiner wahren, unbegrenzten Natur. Es ist die Übung und Verwirklichung der Erfahrung, dass der Weg nie verborgen ist: in einem Sesshin sind alle Handlungen die Fortsetzung von Zazen. Man folgt einfach dem Rhythmus der gemeinsamen Praxis, von Moment zu Moment präsent in der Aktivität des gegenwärtigen Augenblicks, ohne Hindernis, ohne Trennung. Alles wird so zu dokan, dem Ring des Wegs. Eine Form des Sesshin ist auch das ango (Jap.: Verweilen im Frieden), das bis auf die Zeit von Buddha zurück geht, als sich die Sangha während der Monate der Regenzeit an einen geschützten Ort zurückzog, um gemeinsam zu praktizieren. Alltägliche Praxis und Sesshin ergänzen sich und bilden das Fundament der Verwirklichung des Wegs inmitten der Phänomene des Lebens.