Zen Dojo Wien Mushoju

Praxis: Kesa - Das Gewand Buddhas

"Winternebel und Herbstnebel, Tau, Wolken, Frühlingsregen sind das wahre Kesa, das unseren Körper umhüllt."

 

- Yoka Gengaku (665-713)

Das Kesa ist das Gewand Buddhas. Das Wort Kesa (Sanskrit: kasaya) bedeutet Ocker oder Erdfarbe. Nachdem Buddha die Erweckung verwirklicht hatte, sammelte er alte Leichen­tücher, wusch und färbte sie, und nähte so aus dem, was für die Menschen den geringsten Wert hatte, das höchste Gewand, das Kleid der Befreiung. Das Kesa ist Symbol und Manifestation der Überlieferung und wird bis heute von Meister zu Schüler weitergegeben. Nonnen und Mönche tragen es, um Zazen zu praktizieren. Es ist nicht nur ein Gewand, sondern auch ein Ausdruck des Geistes der Praxis: Materielles und Geistiges durchdringen sich völlig, in den alltäglichsten Dingen und Handlungen, wie die zwei Seiten eines Blattes. Indem wir das Kesa anlegen und Zazen praktizieren, wandelt sich unser Karma (wörtlich: Handlung) um, der Mensch wird zu Buddha. Deshalb sagte Meister Deshimaru auch: "Zazen und das Kesa sind wie die zwei Flügel eines Vogels."