- Shakyamuni Buddha (6. Jh. v. Chr.)
Buddha Shakyamuni lebte im Indien des sechsten Jahrhunderts v. Chr. und stammte aus dem Herrschergeschlecht der Shakya. Er trug den Namen Siddharta. Verstört durch die Realität des Leidens und die Erfahrung seines Daseins als Prinz, dass selbst die Erfüllung aller Wünsche dem Menschen kein dauerhaftes Glück bringen konnte, gab er mit neunundzwanzig Jahren alles auf, um den Weg der Befreiung zu finden. Nach sechs Jahren der Suche und einer zuletzt extremen Askese verstand er, dass der Mensch auch in der vollkommenen Verneinung aller Wünsche keine Erlösung finden konnte. Bereits am Ende seiner Kräfte, hatte er am Ufer eines Flusses den Klang einer Laute von einem vorbeiziehenden Boot her gehört: sind die Saiten des Instruments zu schwach gespannt, kann kein schöner Klang entstehen; sind sie zu stark gespannt, zerreissen sie.
Eine junge Magd, die ihn gefunden hatte, rettete Siddharta und pflegte ihn gesund. Wieder bei Kräften, erinnerte er sich an einen Moment echter Erfüllung in jungen Jahren, unter einem Baum einfach nur sitzend, ohne Konflikt, ohne irgendetwas Spezielles. Immer noch auf der Suche, nahm er schließlich die Zazen-Haltung ein, tief entschlossen eher zu sterben als wieder aufzustehen, ohne das Grundproblem des Leidens vollkommen gelöst zu haben. Er verwirklichte die Wahrheit der Befreiung in Zazen und wurde so zu Buddha, dem Erwachten. Obwohl die Haltung von Zazen eine seit Urzeiten elementare Haltung des Menschen ist, war es das Verdienst Buddhas, die wahre Bedeutung und Tragweite dessen zu verwirklichen und weiterzugeben, was man im Zen shikantaza nennt: einfach nur sitzen. Es ist die Essenz der Einheit von Übung und Verwirklichung seiner Lehre.