Zen Dojo Wien Mushoju

Meister unserer Tradition: Missen Michel Bovay

"Zen ist ohne Geschmack, ohne Geruch, ohne Farbe, ohne Form. Es ist eine Musik ohne Töne, gespielt auf einer Flöte ohne Löcher. Zen geht über Denken und Nicht-Denken hinaus. Begrenzt man es nicht durch enge Begriffe, dann haben sein Geschmack, sein Duft und seine Farbe die Schönheit des Herbstes und seine Form wird der des toten Baumes gleich."

 

- Meiho Michel Bovay (1944-2009)

Die Gründung des Dojos geht auf Missen Michel Bovay zurück. Er wurde 1944 in Monthey in der Schweiz geboren und war als Musiker und Produzent sehr erfolgreich, bevor er Taisen Deshimaru 1972 bei einem Vortrag begegnete und ihm wenig später nach Paris folgte. Als naher Schüler und vertrauter Assistent half er ihm während der folgenden zehn Jahre maßgeblich, Zen in Europa zu verbreiten. Seit Deshimarus Tod im Jahr 1982 war er einer der Hauptverantwortlichen für die Weitergabe der Unterweisung. Er wurde mit drei anderen nahen Schülern dazu bestimmt, die Bestäti­gung der Dharma-Übermittlung durch den Abt von Eihei-ji in Japan zu erhalten, akzeptierte diese aber erst 1998 von Meister Yuko Okamoto, der selbst als Schüler von Kodo Sawaki praktiziert und Taisen Deshimaru stets unterstützt hatte. Von 1995 bis 2003 war Michel Bovay Präsident der von Deshimaru gegründeten Association Zen Internationale.

 

Dem Wunsch seines Meisters entsprechend kehrte Missen Michel Bovay 1985 zurück in die Schweiz. Wie Deshimaru beharrte er sehr auf dem reinen Geist der Praxis von Zazen als der Grundlage aller Handlungen und konzentrierte seine Unterweisung in der alltäglichen Praxis mit seinen Schülern im Muijo-ji Zen Dojo Zürich, das er seit 1987 leitete. Darüber hinaus leitete er zahlreiche Sesshin in Europa und auch in Südamerika. Im Geist des tiefen Wunsches von Taisen Deshimaru und Kodo Sawaki, die Weisheit des Zen allen Menschen zugänglich zu machen, entwickelte er unter dem Titel „Zen-Geschichten“ einen Theater­abend, den er regelmäßig und mit großem Erfolg im deutsch- und französisch­sprachigen Raum zur Aufführung brachte. Seit 2007 übergab er die Verantwortung an seine älteste Schülerin, Eishuku Monika Leibundgut, und unterstützte sie und das Muijo-ji Zen Dojo Zürich bis zu seinem Tod im Jahr 2009.